Mittwoch, 21. März 2007

Besuch aus der Heimat

Da war sie wieder:
meine kleine, neugierige Schwester!!!
Kaum bin ich mal ein paar Monate nicht zuhause, kommt sie schon nachschauen,
ob ich wohl meine Suppe aufesse und nicht mit schmutzigen Socken herumrenne,
und ob ich auch was lerne und schön artig bin. Aber unter uns gesagt:
der wahre Grund, warum sie wirklich gekommen ist,
war die kostenlose Schlafmöglichkeit und die Hoffnung
auf ein unentdecktes Shoppingparadies. ;-)

Um die Shopping-Sucht nicht zu zeigen, machten wir zuerst auf Touristen (das ewige Feuer kennt ihr ja schon vom 1. Eintrag). Doch um nicht zu viel Zeit zu verschwenden, gings dann gleich weiter in ein Einkaufszentrum. Aber unsere Enttäuschung war groß:

Zwar sind die Öffnungszeiten (Mo - Sa von 8 - 2 Uhr und So von 8 - 22 Uhr) der echte Hammer (da kann nicht mal der "black friday" in Amerika mithalten, obwohl an diesem Tag schon um 6 Uhr in der Früh geöffnet wird), aber das Schild am Eingang hat uns abgeschreckt. Wo wir doch mit all unseren Kredit- und Bankomatkarten sowie einer mördermäßigen Kaufwut bewaffnet waren, durften wir weder mit einer Schusswaffe noch mit einer Kamera das Shoppingcenter betreten.

Deshalb mussten wir spontan eine Alternative finden:

die Brauerei

Manuela war die Enttäuschung quasi ins Gesicht geschrieben ;-)

... aber ich als ihre Schwester wusste, was sie in diesem Moment wirklich dachte: "Hi hi, dieser Apfelsaft schmeckt nach mehr!"

Und während Manuela sich am "Apfelsaft" erfreute, beschäftigte ich mich mit der Speisekarte und meinem städigen Begleiter - dem Wörterbuch. Was dabei raus kam, könnt ihr auf den nächsten 2 Bildern sehen:

..."Ustipci" (in Fett ausgebackener, krapfenähnlicher Germteig) als Beilage zu ...

"... gljive auf riza mit kajmak ..." - eine traditionelle, bosnische Mahlzeit.

Nachdem die Hauptspeise noch nicht fettig genug war, mussten wir uns noch ein Dessert für zu Hause mitnehmen:

... Kuchen von Michele - dem besten Café in Sarajevo und ...

... Mitbringsel aus der Brauerei.
Damit machten wir es uns am Nachmittag gemütlich, bevors am Abend dann ins Avaz-Business-Center auf einen oder zwei Cocktails ging...
Das Wochenende ging wie immer viel zu schnell vorüber und so brachte ich meine kleine, neugierige Schwester am Montag Morgen wieder zum Busbahnhof.

Und wie ihr sehen könnt, sah sie bei der Abreise aus Sarajevo schon ein bisschen bosnisch aus. Ob das wohl an ihrem Gepäck lag??? ;-)

Wenn ihr wissen wollt, ob ich auch schon etwas bosnischer aussehe, dann schaut bald wieder rein! Denn in Kürze gibts die versprochenen Fotos und News von den Arbeitskollegen und Innen!

Bis dann!

Vidimo se!

Freitag, 16. März 2007

Mmmotoren!!!

Dobar dan alle zusammen!
Ich weiß, ihr musstet lange warten.
Ich weiß auch, ihr seid schon sehr gespannt.
Und ich weiß, dass sich euer Warten definitiv gelohnt hat!
Denn hier ist wie versprochen das Hauptfortbewegungsmittel!!!
So fährt und parkt Sarajevo:
Wenn man genau hinsieht kann man erkennen, dass es sich hier eigentlich um 2 Parkplätze handelt, in die man normalerweise parallel zur Fahrbahn einparkt. Um Platz zu sparen wird jedoch nicht parallel geparkt und auch der Gehsteig für Fußgänger nicht freigehalten - so werden aus 2 - 4 Parkplätze!
Gehsteige werden grundsätzlich gerne als Autoabstellmöglichkeit genutzt.
Sollte es dann doch mal zahlreiche Parkmöglichkeiten geben -
werden diese auch ordentlich ausgekostet.
Nein, auch dieser Golf II fährt nicht - er parkt in der Kurve.
Nachdem sowieso jeder sehr individuell parkt
sind Bodenmarkierungen hier ziemlich unwichtig.
Auf diesem Foto kann man sehr gut erkennen, dass die Stadt Sarajevo
theoretisch sehr Fußgänger freundlich ist. Denn der Gehsteig ist genauso
breit wie dieser Golf II.
Sehr selten kommt es vor, dass mal ein Golf einem anderen im Weg war.
Das ist nicht weiter schlimm, sondern sieht dann halt einfach so aus.
So wie Dellen macht auch Rost vor eigenwillig geparkten 2er Golfs nicht halt,
was deutlich zu sehen ist.

Nachdem hier in Sarajevo sehr viele VWs gestohlen werden, parken manche Leute ihren geliebten Golf II einfach vor Haustür und Küchenfenster, um immer ein Auge drauf haben zu können.

Das war ein kurzer, aber ziemlich vollständiger Einblick in die sarajevosche Autowelt.

Und während ihr dieses einmalige Erlebnis noch verarbeitet, bin ich schon dabei euch die nächsten aufregenden News zukommen zu lassen!

Bis demnächst und puno pozdrava iz Sarajevo!